Dieses Buch ist ein Muss für alle Londonfans. Warum? Die Mischung aus britischen Rezepten, kurzen Essays zu beliebten Orten und hinreissenden Fotos ist einfach unwiderstehlich. Von Anne-Katrin Weber, ca. 45 Fr., Deutsch
An einem Dienstagmorgen ist das Café in der Kantonsbibliothek Liestal schon gut besetzt. Ein paar Besucher blättern in Büchern, die sie vielleicht ausleihen werden. Im Eingang steht ein E-Cargo-Bike. Mit einem Bibliotheksausweis kann man es über die von der TCS Mobilitätsakademie betriebene Sharing-Plattform Carvelo2go ausleihen. Die Bibliothek fungiert als sogenannter Host für das Velo. Im Moment hat die Saatgut-Bibliothek, die bei den Gartenbüchern untergebracht ist, Winterpause, doch im Frühling geht es wieder los. Hobbygärtnerinnen und -gärtner bringen «Säckli» mit Pflanzensamen und nehmen im Austausch andere mit, leihen dazu ein Buch über Balkonbepflanzung aus und buchen noch einen Kurs, wie man erfolgreich gärtnert.
Öffentliche Bibliotheken sind längst nicht mehr die nüchternen Orte, wo man hauptsächlich Bücher ausleiht. Natürlich laufen Romane und Sachliteratur in gedruckter und digitaler Form sehr gut. Doch mit einem Ausweis kann man auch gratis Filme streamen, Hörbücher herunterladen, vor Ort und online zahlreiche in- und ausländische Presseerzeugnisse lesen. Liestal etwa bietet Zugang zu 333 000 Medien. Kinderbücher sind in fünfzehn Sprachen vorhanden, etwa in Tamil.
Es ist der Auftrag der von Steuern finanzierten Institutionen, allen den Zugang zu Informationen und Unterhaltung sowie Medienkompetenz zu ermöglichen, doch viele bieten heute wesentlich mehr. Das fängt bei den Öffnungszeiten an. «Wir waren 1999 die erste öffentliche Bibliothek in der Schweiz, die an Sonntagen öffnete», sagt Leiterin Susanne Wäfler-Müller. «Kundenorientierung ist uns sehr wichtig. Die Leute sollen unser Angebot nutzen, wann sie Zeit haben.» Das schätzen viele Berufstätige, die an diesem Tag das eindrückliche Gebäude, ein früheres Weinlager, bevölkern. Unter der Woche lernen Schüler und Studierende an den Pulten in Nischen. Senioren lassen sich von Bibliothekaren, wenn nötig, digital auf die Sprünge helfen, und Eltern erhalten Empfehlungen für kindgerechte Apps. Über hundert Veranstaltungen finden pro Jahr statt: von Autorenlesungen über Konzerte bis zu Workshops über das Computerspiel Minecraft. «Um sich bei uns aufzuhalten, ist kein Ausweis nötig. Jeder kann kommen und so lange bleiben, wie er will», sagt die Kantonsbibliothekarin.
Der Geräuschpegel ist recht hoch. An einem Tisch spielt eine grössere Gruppe Karten. In einer anderen Ecke findet
ein Strickkurs statt, im Café unterhalten sich Besucher, oben warten Jugendliche darauf, den 3-D-Drucker nutzen zu können, und ein Kleinkind weint. Es möchte noch bleiben, doch die Mutter drängt zum Aufbruch. In der öffentlichen Bibliothek La Filanda trifft sich ganz Mendrisio. «Wir wollten einen dritten Ort abseits von Arbeit und Familie schaffen, der für alle kostenlos zugänglich ist, wo man etwas mitbekommt und sich inspirieren lassen kann», sagt Bibliotheksleiter Urs Vögeli. Das scheint gelungen. Dieses Jahr besuchten bis Ende September bereits 88 000 Personen das Gebäude in einer umgebauten früheren Manor-Filiale.
Bis 2018 dümpelte die Bibliothek Mendrisio, einer von vier Sitzen der Kantonsbibliothek Tessin, vor sich hin. In einer Schule gelegen, kamen nur wenige vorbei. Es gab Pläne, sie zu schliessen, bis die Stadt einschritt und das leer stehende Manor-Gebäude erwarb. Ein Gremium, bestehend aus der Wirtschaftsverantwortlichen von Mendrisio, zwei Bibliothekaren und zwei städtischen Angestellten, erarbeitete einen Plan, der zum Erfolg wurde.
Neben Medien aller Art, aber auch Gebrauchsgegenständen zum Leihen wie Bohrmaschinen sollte eine Bibliothek nach Vögelis Ansicht eine Vielfalt an Veranstaltungen bieten. Voraussetzung dafür seien grosszügige Öffnungszeiten. Im Fall von La Filanda sind das täglich zwölf Stunden. Da dies sechs Bibliothekare und fünf städtische Mitarbeiter allein nicht ermöglichen können, helfen neunzig Freiwillige zwischen zwei und zwanzig Stunden pro Monat mit. Acht Franken Vergütung gibt es pro Stunde. Einer von ihnen ist der Schüler Marco. Er schätzt die Bibliothek sehr und lernt wie so viele dort. «Sie brauchten Leute, und ich wollte einfach La Filanda unterstützen», sagt der Achtzehnjährige. Die «Filanderi» sind es auch, die meist Ideen für das Programm liefern und es bestreiten. Wer etwas gut kann, bringt es anderen bei. Zum Beispiel, die frühere Ärztin, die Mudra-Yoga lehrt, oder der Pensionär, der Ukulele unterrichtet.
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Text: Juliane Lutz
Fotos: Emanuel Freudiger
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