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Im Interesse der Verkehrssicherheit

Am 24. November 2024 stimmt die Schweizer Bevölkerung über den Ausbauschritt 2023 des Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen STEP ab. Die sechs Teilprojekte, zwei davon im Kanton Bern, sollen Engpässe beseitigen und den Verkehrsfluss verbessern. Fliessender Verkehr auf den Autobahnen entlastet Städte und Gemeinden vom Ausweichverkehr und erhöht die Verkehrssicherheit. Nationalstrassen sind ein zentrales Element des Verkehrsnetzes – sowohl Schiene als auch Strasse sind wichtig! Die Vorlage liegt deshalb im Interesse aller Verkehrsteilnehmenden und wird von einer breiten Allianz, inklusive des TCS, unterstützt.

Simone Richner, Vorstandsmitglied der TCS Region Bern-Mittelland, erklärt im Interview, weshalb.

Weshalb engagiert sich der TCS für diese Vorlage?
Der TCS setzt sich für diese Vorlage ein, weil eine sichere und effiziente Mobilität für die Schweiz zentral ist. Unsere Aufgabe ist es, die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden zu vertreten – egal, ob sie zu Fuss, mit dem Velo, dem Auto oder dem ÖV unterwegs sind. Zwei der sechs Projekte betreffen den Kanton Bern. Diese Abstimmung entscheidet deshalb über die Mobilität unserer Region und darüber hinaus. Der Ausbau stellt sicher, dass die Nationalstrassen leistungsfähig bleiben und die Staus verringert werden. Das ist im Interesse unserer Mitglieder und der gesamten Bevölkerung.

Wer profitiert von der Engpassbeseitigung?
Ganz einfach: Alle! Die Engpassbeseitigung bringt den Verkehr wieder dorthin, wo er hingehört – auf die Autobahnen. So wird der Verkehr in den Städten, Quartieren und auf den Hauptstrassen spürbar entlastet. Das bedeutet weniger Lärm und Abgase in Wohngebieten und mehr Platz für den öffentlichen Verkehr und Velofahrer. Gleichzeitig macht der flüssigere Verkehr die Autobahnen auch zu Stosszeiten attraktiver, sodass weniger Autos durch Städte und Gemeinden ausweichen. Das schafft nicht nur mehr Lebensqualität, sondern erhöht auch die Verkehrssicherheit für alle.

Projekt 1+2

Und was ist mit dem Risiko, dass der Ausbau zu mehr Verkehr führt?
Das wird oft behauptet, stimmt aber so nicht. Der Ausbau schafft keine zusätzlichen Autos, sondern sorgt dafür, dass der bestehende Verkehr besser fliesst. Dadurch wird der Ausweichverkehr, der heute durch viele Städte und Quartiere rollt, auf die Autobahn zurückverlagert. Weniger Verkehr in den Wohngebieten bedeutet mehr Lebensqualität, weniger Lärm und eine bessere Luftqualität für alle. Es geht also um eine Entlastung der Siedlungsgebiete, nicht um eine Erhöhung des Verkehrsvolumens.

Glauben Sie, dass ein «JA» tatsächlich zu weniger Unfällen führt?
Ja, absolut! Staus auf den Autobahnen führen häufig zu riskantem Ausweichverkehr auf Nebenstrassen, was die Unfallgefahr erhöht. Mit einem besseren Verkehrsfluss auf den Autobahnen können wir diese Risiken verringern. Besonders in stark frequentierten Regionen wie Burgdorf oder Muri zeigt sich, dass weniger Staus auf den Autobahnen auch weniger Unfälle auf den Ausweichstrecken bedeuten. 

Nach Bern könnte man doch gut auch mit der Bahn anreisen?
Natürlich, aber es geht hier um mehr als die Anreise in die Stadt Bern. Es geht um die gesamte Region. Viele Menschen können nicht einfach auf den Zug umsteigen, sei es wegen ihrer abgelegenen Wohnorte oder ihrer beruflichen Verpflichtungen, wie Handwerker oder Lieferanten. Die Projekte Wankdorf – Schönbühl und Schönbühl – Kirchberg sind besonders wichtig, weil sie die lokalen Verkehrsprobleme direkt angehen. Von weniger Stau profitiert auch die regionale Wirtschaft.

Würde das Geld nicht besser in den Klimaschutz investiert?
Tatsächlich ist diese Vorlage auch eine Investition in den Klimaschutz. Weniger Staus bedeuten weniger Abgase und Feinstaub, was unsere Umwelt spürbar entlastet. Die Finanzierung erfolgt über den zweckgebundenen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF), sodass der Bundeshaushalt nicht belastet wird. Dadurch können wir neben dem Ausbau der Strasseninfrastruktur auch weiterhin in andere klimafreundliche Massnahmen investieren, ohne dass wichtige Projekte konkurrieren müssen.

Was passiert, wenn die Vorlage abgelehnt wird?
Sollte die Vorlage abgelehnt werden, wird der TCS sich weiterhin für bessere Verkehrsbedingungen einsetzen. Aber eine solche Gelegenheit, die Zukunft der Mobilität so positiv zu beeinflussen, kommt so bald nicht wieder. Deshalb ist es wichtig, diese Chance zu ergreifen und am 24. November 2024 mit einem «Ja» abzustimmen. Nur so können wir langfristig für eine sichere und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur sorgen.

Sicherung der Nationalstrassen
Simone Richner
Simone Richner ist Vorstandsmitglied der TCS Region Bern-Mittelland. Die 39-Jährige
Rechtsanwältin wuchs ursprünglich im Oberaargau auf. Heute lebt die Stadträtin mit ihrer
Familie in Bern.
 
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