Darauf haben alle Döschwo-Fans hingefiebert: Das ursprünglich für den Sommer 2021 geplante 24. 2-CV-Welttreffen war wegen Covid-19 verschoben worden. Zahlreiche Menschen strömten nun im Juli trotz trüben Wetters in den Jura, um zwischen Courrendlin und Vicques am grössten Oldtimertreffen Europas teilzunehmen. Manche der aus 35 Ländern angereisten Fahrer hatten Tausende Kilometer zurückgelegt, um andere Fans zu treffen. Als sich die legendären Citroën unter Applaus und winkenden Händen dem riesigen, 53 Hektaren grossen Festgelände nähern, wetteifern sie um Kreativität und Originalität. Während in einem der 2 CV ein Dinosaurier mitfährt, prangt auf der Motorhaube eines anderen ein Porträt des Komikers Coluche, ein weiterer ist mit einem Blumentopf verziert, und wieder ein anderer gleicht einem riesigen Rubikwürfel. Einige Döschwo-Fahrer steuern auf den Campingplatz zu, auf dem sie während des Treffens logieren, derweil andere ihr Bijou in der Nähe parkieren, um sich zu Fuss auf das Gelände zu begeben. Als einer der Freiwilligen regelt Claude Hermans, Vizepräsident des Organisationskomitees der diesjährigen Auflage, den ungewohnten Verkehr mitten im Jura: «Am häufigsten sind Franzosen vertreten, gefolgt von Deutschen und Schweizern. Doch es gibt au ch Fans, die aus Australien, Kanada und den USA angereist sind. Sie haben in Europa ein Fahrzeug gemietet, um am Treffen teilzunehmen», so der freiwillige Helfer.
Jura Tourisme war massgeblich an der Organisation der Veranstaltung beteiligt. Direktor Guillaume Lachat erzählt eine Anekdote: «Wir haben Griechenland eine Bescheinigung ausgestellt, damit es türkischen Döschwo-Fahrern die Durchreise durch sein Land gestattete.» Um das Ausmass des Döschwo-Fiebers zu sehen, das eine solche Menschenansammlung bewirkt, steigen wir auf den Beobachtungsturm. Die Grösse des Geländes ist beeindruckend, und der Campingplatz bietet 9000 Menschen Platz. Dieses Dorf auf Zeit hat etwas von Woodstock und erinnert an den untrennbar mit dem 2 CV verbundenen Hippiegeist. Aufgrund der jüngsten Regenfälle haben sich einige Zufahrten in Schlammpisten verwandelt, was Manöver noch gefährlicher macht. Etwas weiter weg ertönen Anweisungen: «Einschlagen, nochmals.» Patrick Ciclet spricht zu seiner Frau, während er am Steuer seiner Kreation sitzt: ein doppelseitiger 2 CV. Die blaue Seite ist ein Modell aus den Fünfzigerjahren mit kleinwelliger Motorhaube und nach vorne öffnenden Türen. Die rote Seite zeigt den 2 CV aus den Neunzigerjahren mit 29 PS und seiner grosswelligen Motorhaube. Der Franzose aus der Haute-Savoie hat nicht auf die Zeit geachtet, um dieses originelle Auto zu bauen: «Ich habe mich von einem Fahrzeug inspirieren lassen, das die Feuerwehr der Region Var einzeln bestellt hatte, um ihre Einsätze zu vereinfachen. 700 Stunden habe ich daran gearbeitet.»
Einige Döschwo-Fans besuchen den Flohmarkt, um Ersatzteile zu ergattern. Im grossen Zelt treffen wir an der Bar auf André Montandon. Der Sechzigjährige aus Moutier musste einfach dabei sein: «Seit ich zwanzig bin, nehme ich an den Welttreffen teil. Für einmal war die Anreise kurz.» Wie viele andere Fans sieht er den Döschwo als ein Lebensgefühl, das oft auch ans Reisen geknüpft ist. Sein zum Werbeträger für Orangina umgebauter Citroën ist in der Nähe parkiert. Die Flaggen der teilnehmenden Länder schmücken das Zelt, in dem sich die verschiedenen Generationen begegnen. In regelmässigen Abständen ist Hupen zu hören. Der Döschwo, der bei seiner Einführung 1948 als erschwingliches und wartungsfreundliches Volksauto gedacht war, hat ganz klar die Herzen der Menschen erobert. •
Text: Pascale Stehlin
Fotos: Olivier Vogelsang
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