Drohnen ermöglichen uns neue Perspektiven auf die Welt und machen dank der simplen Bedienung einfach Spass. Kein Wunder, erfreuen sich die Fluggeräte hierzulande grosser Beliebtheit. Schätzungsweise weit über 100 000 zivile Drohnen schwirren heute im Schweizer Luftraum. Um die Sicherheit sowie die Privatsphäre bei dieser hohen und steigenden Anzahl zu gewährleisten, braucht es konkrete Regeln und Gesetze. Deshalb hat die Schweiz zum 1. Januar 2023 die Richtlinien der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) übernommen. Und damit ändert sich einiges für Drohnenpilotinnen und -piloten.
Prüfung ab 250 Gramm erforderlich
So ist der Betrieb von Drohnen in die drei Klassen «Open», «Specific» und «Certified» unterteilt. Während die beiden Letzteren den professionellen Einsatz einer Drohne regeln und die eine Bewilligung des Bundesamts für Zivilluftfahrt Bazl erfordern, richtet sich die offene Klasse an alle Hobbypiloten. Für sie gelten nebst den bisherigen Regeln wie dem stetigen, direkten Sichtkontakt zur Drohne, der Einhaltung von Abständen zu Flugplätzen oder dem Verbot, über Menschenansammlungen zu fliegen, neu folgende gesetzlichen Vorgaben: horizontaler Mindestabstand zu unbeteiligten Personen (je nach Drohnenunterkategorie A1, A2, A3 unterschiedlich), eine maximale Flughöhe von 120 Metern und ein Mindestalter von zwölf Jahren. Zudem müssen sich alle Piloten beim Bazl registrieren und ihre Drohne(n) mit der Registrierungsnummer kennzeichnen. Wiegt das Gerät mehr als 250 Gramm ist der Nutzer zusätzlich verpflichtet, eine Ausbildung inklusive Prüfung zu absolvieren – es sei denn, dass die Drohne als Spielzeug klassifiziert ist. Optional kann auch die Fernpilotenlizenz der «Specific»-Kategorie erworben werden, die es erlaubt, eine Drohne mithilfe einer FPV-Brille auch ausserhalb der eigenen Sichtweite zu fliegen. Nicolas Brieger, Head der Drone and Vertical Mobility Academy, begrüsst die neuen, einheitlichen Grundlagen: «Regulierung ist ein Anzeichen für eine sich professionalisierende Branche. Für viele Anwendungen, die bisher nur schwierig möglich waren – etwa Flüge ausserhalb der Sichtweite –, haben wir jetzt endlich die Rechtssicherheit und Angleichung an internationale Prozesse, die eine wachsende Branche benötigt.» Wer sich genauer über die einzelnen Klassen und Kategorien informieren möchte, erhält alle Antworten auf der Plattform drone-training.ch.
Bereits lange vor der Übernahme der EU-Regeln gehörte der TCS zu den ersten Anbietern von Drohnenkursen. In Zusammenarbeit mit der Remote Vision GmbH hat TCS Training & Events das Kursangebot den neuen Anforderungen angepasst und erweitert. So richtet sich der Kurs «Advanced» an alle Piloten, die eine Drohne in der «Open»-Kategorie fliegen und die Prüfung zum Drohnenführerschein machen wollen. Für die Kategorie «Specific» wurde der Kurs «Professional» eingeführt. Je nach Themengebiet enthalten die Kurse ein reines E-Learning, ein kombiniertes E-Learning mit Praxisunterricht oder sie werden komplett vor Ort an den TCS-Standorten durchgeführt. Begleitet werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Drohnenexperten des TCS und der Remote Vision GmbH. Nebst den neuen Kursen stehen natürlich auch die bisherigen Trainings weiterhin zur Verfügung, vom Schnupper- und Kompaktkurs bis zur Rehkitzsuche oder zum Drohnenrennen. Als sehr empfehlenswert hat sich zudem der Kurs «Drohnen Practice» erwiesen. Dort sammeln die Teilnehmer nicht nur wichtige, praktische Flugerfahrung, sondern lernen die Funktionen ihrer Drohne umfänglich kennen. «Der ‹Practice›-Kurs wurde aufgrund grosser Nachfrage ins Leben gerufen. Die Instruktoren richten sich dabei nach den Fragen und Bedürfnissen der Teilnehmer und erklären den Piloten ihr Fluggerät individuell und detailliert», sagt Marc Rief, Chefinstruktor Drohnen bei TCS Training & Events. Wer also legal, sicher und mit Know-how seine Drohne fliegen will, erhält beim TCS alles, was es dazu braucht. Guten Flug!
TCS-Drohnenkurse: tcs.ch/drohnenkurse
Text: Dominic Graf
Fotos: Emanuel Freudiger
Drone & Vertical Mobility Academy
Die Drohnenakademie wurde 2021 im Auftrag des Internationalen Automobilverbands FIA von der Mobilitätsakademie des TCS gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Mobilitätsclubs der FIA fit für die vertikale Mobilität zu machen und die möglichen Einsatzbereiche von Drohnen zu eruieren und zu fördern.
drone-academy.org
Nahezu die Hälfte nicht konform
Im Laufe von 2024 prüfte der TCS Fussgängerstreifen in der Nähe von Schweizer Bahnhöfen.
Gold für Gelb
Jeden Herbst wetteifern Pannenhelferinnen und Pannenhelfer aus allen Winden Europas um den Titel «Road Patrol Team of the Year».
Von Tieren und Traditionen
Der Archipel der Bijagós in Guinea-Bissau ist bei Touristen weitgehend unbekannt. Unter Meeresschildkröten und Flusspferden ...
Sultanat der Düfte
Mit seinen weiten Ebenen, majestätischen Bergen, kargen Wüsten und sogar Fjorden bietet der Oman eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt..