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07.08.2024

Mit oder ohne Auto

Das Auto ist in der Schweiz nach wie vor unumgänglich. Aber einige Menschen haben beschlossen darauf zu verzichten, sei es aus wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen, oder um die Reisezeit zur Arbeit besser zu nutzen. Entdecken Sie unsere Serie von Erfahrungsberichten mit diesem ersten Porträt.
07. August 2024
Titelstory_Fanny
Fanny geht zu Fuss an den Bahnhof in Vevey, wo sie den Zug zu ihrer Arbeit nimmt.

Fanny lebt in Vevey im Kanton Waadt. Die gelernte Grafikerin arbeitete mehrere Jahre lang ganz in der Nähe ihres Wohnorts, weshalb sie kein Bedürfnis nach einem Fahrzeug verspürte. Im Laufe der Jahre wurde ihr klar, dass das Auto nicht unbedingt das ideale Transportmittel ist, wenn man in der Stadt lebt: «In der Innenstadt kommt es in den Stosszeiten häufig zu Staus, und es ist schwierig, einen Parkplatz zu finden.» Heute arbeitet sie als Kommunikationsleiterin in Morges (VD). Um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, geht sie etwa fünfzehn Minuten zu Fuss, bevor sie den Zug nimmt. Sie hat sich für ein Generalabonnement entschieden, da sie auch an den Wochenenden zu Freund und Familie unterwegs ist. Während der Fahrten liest oder arbeitet sie: «Ich nutze die Zeit, um meine E-Mails zu beantworten oder eine Präsentation vorzubereiten. Im Auto geht das nicht. Zudem verzichte ich gerne auf die Zeit, die ich im Stau verlieren würde, was auf der Strecke Vevey–Morges häufig vorkommt.»

Kopfhörer sind nützlich

Um überfüllte Züge zu vermeiden und einen Sitzplatz zu finden, steht sie sehr früh auf. «Zugfahren kann sehr angenehm sein, und man geniesst eine wunderbare Aussicht. Doch braucht es zuweilen eine Portion Toleranz und gute Kopfhörer », sagt sie und fügt an: «Die Qualität der Fahrt variiert je nach Verspätungen oder Passagieren, die ihr Leben lauthals am Telefon erzählen. » Dennoch ist Fanny mit ihrer Entscheidung, auf das Auto zu verzichten, noch immer zufrieden. An ihrem Wohnort in Vevey an der Waadtländer Riviera ist alles leicht und in kurzer Zeit erreichbar. Um etwa ins Theater zu gehen, nimmt sie den Bus, um an den See zu kommen, setzt sich die sportliche Frau auf den Velosattel. Als Malerin stellt sie zudem regelmässig ihre Kunst in Galerien oder an Veranstaltungen aus. «Das sind die einzigen Momente, in denen ich froh wäre, ein Auto zu haben», gesteht sie. Aber: «Dann muss ich mich an meine Freunde oder meine Familie wenden, damit sie mir beim Transport der Bilder helfen, was eine gewisse Organisation erfordert.»


Reportage: Pascale Stehlin

Portrait express: Fanny

Astra Bridge

Die sportliche Städterin findet es unpraktisch, in der Stadt ein Auto zu besitzen. Ausserdem ist es in ihren Augen Zeitverschwendung, bei viel Verkehr zu fahren und manchmal gar im Stau zu stehen. Die Zeit im Zug nutzt sie, um zu arbeiten oder die Aussicht zu geniessen –
Kopfhörer sei dank.

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