Die zur Renault Group gehörende Marke Dacia ist mit ihrem Konzept, preiswerte, attraktive und zuverlässige Autos zu produzieren, auf Erfolgskurs. Die Verkaufszahlen in der Schweiz sind beeindruckend: Im ersten Quartal 2023 konnten die Verkäufe um 52 Prozent auf 2200 PW gesteigert werden. Damit erreicht der Hersteller im Markenranking Platz 9. Das bedeutet einen Schweizer Marktanteil von 3,8 Prozent. Bei Herr und Frau Schweizer am beliebtesten ist das Modell Duster, gefolgt vom Sandero, Jogger und Spring Electric. Claudia Meyer, Direktorin Dacia Schweiz, prognostiziert in einer Medienmitteilung noch mehr Wachstum: «Der jüngst eingeführte Jogger Hybrid 140 wird der Marke einen weiteren Schub verleihen. Das, weil das Kundensegment, welches den elektrischen Antrieb in der Stadt und die volle Autonomie für lange Fahrten möchte, wachsen wird.»
Weltweit verkaufte Dacia im ersten Quartal 2023 gar 171 789 PW (+34 Prozent). Damit steigt der Anteil der Marke am europäischen PW-Markt auf 4,6 Prozent. Xavier Martinet, Direktor für Marketing und Vertrieb bei Dacia, begründet den Erfolg einerseits mit der neuen Markenidentität und andererseits mit dem erweiterten Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen und mit der Einführung der sehr gefragten Ausstattungsvariante Extreme. Seit 2004 hat Dacia bereits über acht Millionen Fahrzeuge in Europa verkauft.
Wie in Zukunft Dacia-Modelle aussehen könnten, zeigt die Studie des minimalistischen 4×4-Fahrzeugs Manifesto. Dabei wird auf Türen und Fenster verzichtet, und die Heckklappe dient als vielseitig verwendbare Arbeitsfläche. Der gesamte Innenraum ist wasserfest und lässt sich einfach reinigen. Der modulare Gepäckträger, herausnehmbare Batterien und Scheinwerfer sowie rezyklierte Baustoffe sind weitere Attribute des Konzeptautos.
Karin Kirchner, Direktorin Kommunikation Dacia Schweiz, sagt, der Manifesto sei ein Experimentierfeld und ein Auto, das so nie in Serie gehen werde. Gewisse Features würden aber im neuen Duster integriert werden. Wie schnell und konsequent die rumänische Marke die Vollelektrifizierung umsetzen wird, konnte Kirchner noch nicht sagen. Mit dem Spring böte Dacia bereits das preiswerteste Elektroauto der Schweiz an und demokratisiere so die Elektromobilität. Die neuen Fahrzeuge der Marke würden Schritt für Schritt elektrifiziert, wenn es notwendig wird, aber nicht vorher.»
Laut Karin Kirchner wolle die Marke mit der Ausstattungslinie Extreme auch outdooraffine Kunden ansprechen, die auch mal auf Schotterstrassen unterwegs sein könnten. Um Abenteuersportler anzusprechen, komme demnächst nebst den Allradsystemen ein Campingkit auf den Markt, um im Jogger ein Doppelbett einzurichten. Dazu gebe es ein Viererzelt, das mit dem Fahrzeug verbunden werden könne. Kreativ zeigt sich Dacia auch mit dem modularen Dachgepäckträger, der sich aus der Dachreling ausklappt.
Um das Fahrzeuggewicht zu reduzieren, verzichtet der Hersteller auf unnötige Technologien oder kosmetische Komponenten. Priorität hat für Dacia auch der Einsatz von Rezyklaten. Im Duster beispielsweise bestehen zwölf Prozent des verwendeten Kunststoffs aus Recyclingmaterialien. In Zukunft soll in den neuen Modellen der Anteil an Rezyklaten zwanzig Prozent betragen. Beim Unterfahrschutz des Sandero Stepway werden bereits wiederaufbereitete Polymere eingesetzt. Dacia nennt dies Eco-Smart. Der Umweltgedanke macht selbst vor den Ausstellungsräumen der Händler nicht Halt. Die werden umweltschonend und flexibel gestaltet. Ebenfalls kommt im Showroom Augmented Reality zum Einsatz. So kann der Kunde sein Wunschauto virtuell – im eigenen Wohnzimmer – erleben.
Der einst rumänische Autohersteller schafft es immer wieder, neue Modelle zu produzieren, die Raum, Komfort und aktuelle Optik mit Erschwinglichkeit vereinen. So etwa der vollelektrische Dacia Spring (ab 19 990 Fr.), der bereits 110 000 Mal bestellt wurde. Wie die Renault Group mitteilt, nutzt die Geschäftseinheit Dacia immer mehr Synergien. So setzt Dacia vermehrt die hochflexible CMF-B-Plattform der Allianz ein und reduzierte so die Zahl der Fahrzeugplattformen von vier auf eine und die der Karosserietypen von achtzehn auf elf. In den beiden Werken in Rumänien und Marokko sollen bis 2025 nebst dem Sandero, Jogger, Duster und Spring drei weitere Modelle hinzukommen. Darunter das SUV-Modell Dacia Bigster in der Kompaktklasse (C-Segment). Auch diese neuen Modelle werden nach derselben Maxime entwickelt: Es wird nur so viel bewährte Technologie wie nötig eingebaut. Manches, was vor achtzehn Jahren bei Dacia noch als unnötig galt, wird heute von Dacia-Kunden als essenziell eingestuft. Zur Basisausstattung gehören sowohl eine Klimaanlage als auch Multimediasysteme, wobei das in den Basisversionen das eigene Smartphone ist, das vernetzt wird.
Text: Felix Maurhofer
Fotos: Dacia
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