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05.12.2024

Sultanat der Düfte

Mit seinen weiten Ebenen, majestätischen Bergen, kargen Wüsten und sogar Fjorden bietet der Oman eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt.
05. Dezember 2024

Allein der Norden des Landes ist ein wahres Paradies der Sinne

Oman
Das Bergmassiv birgt den höchsten Gipfel Omans, den 3018 Meter hohen Jebel Shams.

Schon gleich bei der Ankunft am Flughafen von Maskat tauchen die Besucher in die betörende Atmosphäre des Landes ein. Es duftet nach Weihrauch mit dezent rauchigen, mineralischen und zitrusartigen Noten. Nur schon das kostbare Harz von Boswellia sacra, einem Baum, der hauptsächlich in der Provinz Dhofar im Süden Omans vorkommt, verkörpert das Wesen des Landes, indem es Wärme und Frische in sich vereint. Es symbolisiert die Atmosphäre und die Sinneseindrücke, die Oman zu bieten hat, eine ideale Begrüssung für alle Liebhaber kräftiger und markanter, für den Nahen Osten typischer Duftnoten.

Am 1. Februar scheint die Sonne mit voller Kraft auf Maskat, die im Golf von Oman eingebettete Hauptstadt. Nach mehreren Stunden Flug wirkt die Hitze drückend, und die müden Gesichter unserer Gruppe verraten den Temperaturschock. Ahmad und Omran, unsere Reiseleiter, bemerken amüsiert: «Heute ist es angenehm. Im Sommer steigen die Temperaturen oft auf über 45 Grad Celsius!» Zu Beginn dieses Jahres sind es «nur» 28 Grad Celsius …

Zerriebene Minze, Schaf und Kaffee

Oman
Die Aflaj von Wakan Die Bewässerungskanäle zählen zum Weltkulturerbe der Unesco.

Rasch brechen wir in eine gemässigtere, ja gar kühle, nur zwei Stunden von der Hauptstadt entfernte Region auf. In klimatisierten Geländewagen fahren wir über kurvige, scheinbar der Schwerkraft trotzende Strassen. Je höher wir kommen, desto spektakulärer wird die Aussicht auf die roten und dunklen Felsketten bis zu unserer Ankunft im Dorf Wakan, das auf 1500 Metern Höhe im Hajar-Gebirge liegt. Das Bergmassiv birgt den höchsten Gipfel Omans, den 3018 Meter hohen Jebel Shams. Nach einer wohlverdienten Ruhepause im Hotel Sama Wakan Heritage Home erkunden wir unter der Führung von Ahmad und einem Dorfbewohner die umliegenden Berge.

Oman
Snake Canyon Aus der Höhe erinnern die Windungen dieser Schlucht an eine kriechende Schlange.

Hinter jeder Wegbiegung bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Felsformationen, der ideale Rahmen für die Erzählungen unserer Guides, die ihr Wissen über lokale Flora und Wanderwege mit uns teilen. Zurück in Wakan, steigen wir die 720 Stufen zur Anhöhe des Dorfes hinauf und wandern den Aflaj, den jahrtausendealten Bewässerungskanälen, entlang. Auf dem ganzen Weg erwacht die Vegetation wieder neu: Dattelpalmen, Mangobäume, aber vor allem Aprikosen- und Granatapfelbäume. Obschon Letztere erst im März blühen, verschönern ihre fruchtigsüssen Düfte den Aufstieg. Wieder zurück, geniessen wir das Nationalgetränk des Oman: Lemon Nana, eine erfrischende Limonade mit zerstossener Minze, die wir während unseres Aufenthalts nicht mehr missen wollen. Das Abendessen schliesslich ist ein wahres Sinneserlebnis, dominiert von Biryani (Reis, Hähnchen, Gemüse und Mandeln) und Shuwa (lang gegartes Lamm oder Schaf). Zum Abschluss werden uns Datteln mit Kahwa serviert, einem mit Safran, Rosenwasser und Kardamom aromatisierten schwarzen Kaffee.

Riesenschlange in den Bergen

Corse
Amouage macht aus Omans Rohstoffen seit mehr als vierzig Jahren kostbare Düfte.

Anderntags brechen wir früh zum Wadi Bani Awf auf, auch Grand Canyon des Oman genannt. Ein Wadi ist gewöhnlich ein ausgetrocknetes Flussbett, das sich im Sommer schlagartig mit Wasser füllen kann. Unterwegs legen wir einen Halt an der Schlangenschlucht (Wadi Bimah) ein, deren Namen von ihrem gewundenen Verlauf herrührt. Die hohen, schmalen Felswände machen Lust, sie zu erkunden. Doch Vorsicht ist geboten. Bei Gewittern etwa kann es in Wadis zu überraschenden und lebensgefährlichen Sturzfluten kommen. In Offroadern erklimmen wir weiter das Gebirge. Nach einem beträchtlichen Höhenunterschied enthüllt uns die Landschaft schliesslich das Wadi Bimah, das sich wie eine riesige Schlange durch die jahrtausendealten Felsen windet. Am Ende des Wadi Bani Awf erhebt sich das Dorf Bilad Sayt, das eine überraschende Aussicht eröffnet: ein leuchtend grünes Fussballfeld, das völlig im Kontrast zu den kargen Bergen steht, die es umgeben.

Corse

Wir fahren auf einer steilen, aber nun asphaltierten Strasse bis auf 2000 Meter Höhe. Am Ziel befindet sich das Hotel Alila Jabal Akhdar, direkt an der Felswand. Die Zimmer der Anlage, inspiriert von der Architektur omanischer Forts, bieten einen herrlichen Blick auf das Hajar-Gebirge und geben einem das Gefühl, über der Welt zu schweben. Ein Gefühl, das sich in der Morgen dämmerung auf dem Klettersteig verstärkt. Es geht nicht mehr nur darum, die Felswände zu betrachten, sondern sie zu berühren und sich an ihnen festzuhalten. Als sich der Nebel langsam auflöst, wirkt die gewaltige Felswand überwäl tigend, aber nie bedrohlich. Nach diesem Nervenkitzel brechen wir zum Jabal Akhdar auf.

Geschmorte Rosen

Oman
Mascate tient à se préserver d’une architecture trop moderne et envahissante.

Die Wanderung entlang der Hügelflanke dauert zwei Stunden und führt durch die traditionellen Dörfer Al Aqr, Al Ayn und Ash Shirayjah. Zur Blütezeit liegt der Duft frischer Rosen in der Luft, der sich mit dem Geruch von verbranntem Holz vermischt. Die Einwohner stellen hier eine Spezialität her: durch ein besonderes Verfahren gewonnenes Rosenwasser. Anders als bei der klassischen Dampfdestillation werden die Rosen in einem Topf im Holzofen erhitzt. Einige Blüten brennen leicht an, was diesem Rosenwasser eine unverwechselbar rauchige Note verleiht. Um die Rosenblüte in ihrem vollen Ausmass zu erleben, empfiehlt es sich, zwischen März und Mitte Mai diese Region zu bereisen.

Oman
Das InterContinental-Hotel liegt ideal am Meer.

Wir fahren vom 1600 Meter hohen Jabal Akhdar in die Wahiba-Wüste hinunter, die sich über fast 200 Kilometer erstreckt. Das Licht am späten Abend wirkt dort fast so, als käme es vom Mond. Man fühlt sich in diesen Sanddünen verloren – ein wohltuendes Gefühl der Freiheit. Am Abend sorgen Holzfeuer und Fackeln für gedämpftes Licht und duftende Rauchschwaden. Die richtige Atmosphäre, um Beduinen zu treffen, die Musik machen. Zu Gesang und Trommeln wirbeln zwei Tänzerinnen um uns herum und verströmen eine für den Nahen Osten typische Duftmischung: Rose und Oud (ein kostbares, vom Adlerholzbaum bei Parasitenbefall erzeugtes Harz). Die Musik, das Feuer und der süsse, opulente Duft machen den Moment unvergesslich. Als die Musik endet und uns die Stille der Wüste wieder einhüllt, ist es Zeit, aus dem gemütlichen Zelt des Magic Camps Wahiba Sands herauszutreten, die Augen zum Himmel zu richten und die Gedanken schweifen zu lassen.

Nach dieser vielfältigen Landschaft geht es zurück nach Maskat. Das InterContinental-Hotel liegt geradezu perfekt, um sich vor der Erkundung der Hauptstadt zu entspannen. Es zählt zu den ersten Hotels, die in Maskat gebaut wurden. Das 5-Sterne-Haus liegt ideal am Meer und bietet alles, was das Herz begehrt: modernen Komfort, unmittelbaren Zugang zum malerischen Strand von Qurum, einen herrlichen Swimmingpool und eine vielfältige Auswahl an exquisiten Restaurants.
Anschliessend geht es weiter zur Manufaktur des Parfümunternehmens Amouage, das 1983 auf Wunsch von Sultan Kabus bin Said Al Said gegründet wurde. «Der Name setzt sich aus dem französischen Wort ‹amour› – Liebe – und dem arabischen ‹amwaj›, was Wellen bedeutet, zusammen», erklärt Mark Tuka, Global Community Manager der Marke und nie um eine Anekdote über Amouage oder die Branche im Allgemeinen verlegen. Ob in Flakons in Form eines Khanjar (traditioneller omanischer Dolch) oder der Grossen Sultan-Kabus-Moschee, die Düfte von Amouage sind die Essenz des Oman schlechthin. Weihrauch, Rosen, Oud und vieles mehr werden mit höchster Präzision verarbeitet. Innerhalb von vierzig Jahren konnte die Marke ein weltweites Publikum begeistern und führende Parfümeure wie Alberto Morillas, Bertrand Duchaufour oder Nathalie Lorson gewinnen. Zwar haben diese Parfüms ihren Preis, doch ihre Düfte erinnern für immer an die in diesem einzigartigen Land verbrachten Momente.

Diese Reise wurde unterstützt durch Experience Oman.

Text und Fotos Jérôme Burgener

Oman

Oman Air bietet viermal pro Woche Direktflüge von Zürich nach Maskat an. Edelweiss Air fliegt saisonal ebenfalls direkt nach Maskat. Weitere Fluggesellschaften ergänzen das Angebot an Flügen ins Sultanat.

Essen/Trinken:
Hanging Terraces, Jabal Akh dar, und Misfah Old House, Misfah. Zwei Restaurants mit schöner Aussicht und authentischer Küche.

Wohnen:
Sama Wakan Heritage Home. Sorgfältig und elegant restaurierte traditionelle Häuser. 
samaresorts.com


Alila Jabal Akhdar. Das Resort liegt direkt an der Felswand und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Berge.
alilahotels.com/jabalakhdar

Magic Camps Wahiba Sands. Mitten in der Wüste verbinden Zelte modernen Komfort mit absolutem Naturerlebnis. magic-camps.com

InterContinental Maskat: Es zählt zu den ersten Hotels, die in Maskat gebaut wurden. Das 5-Sterne-Haus liegt ideal am Meer und bietet modernen Komfort.
www.ihg.com/intercontinental

experienceoman.om

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